Katzentraining – Wie Sie Ihrer Katze Tricks & Kunststücke beibringen
Um es kurz auf den Punkt zubringen: Ja, Sie können Ihre Katze wirklich trainieren. Es gibt jedoch Einschränkungen. Erwarten Sie dabei auf gar keinen Fall, dass Ihre Katze so reagiert wie ein Hund. Katzen haben eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne und werden nicht so motiviert sein wie ein Hund. Der Stubentiger macht halt was er will und wann er es will. Während ein Hund schnell und mit Begeisterung neue Kunststücke lernt, erscheint es einem bei Katzen häufig so, als wäre es offenbar unter ihrer Würde sich derart zum Narren zu machen. Böse Zungen werden nun behaupten, die Katze ist einfach nicht lernfähig oder schlicht zu dumm. Katzenfreunde wissen aber eher, dass die Katze einfach zu schlau ist jeden Mist mitzumachen. Wie man es auch nimmt, Sie werden überrascht sein, was Ihre Katze trotzdem alles lernen kann.
Katzentraining idealerweise schon im Kittenalter beginnen
Generell gilt: Je jünger die Katze, desto schneller und einfacher wird das Training. Sie können mit einem Kätzchen beginnen, das nicht jünger als zwei Monate ist. Der wichtigste Aspekt beim Katzentraining ist es ein positives Umfeld zu schaffen. Bei Katzen muss man immer positiv trainieren. Verwenden Sie keine körperliche Bestrafung für Ihre Katze – sie wird Ihre Katze nur erschrecken und verwirren. Training mit Bestrafung, egal in welcher Form, wird bei einer Katze nicht funktionieren.
Achten Sie auf die Körpersprache Ihrer Katze
Bevor Sie anfangen, Ihre Katze ernsthaft zu trainieren, lohnt es sich zu verstehen, was Ihre Katze Ihnen sagt, indem sie mehr über die Körpersprache der Katze lernen. Schnell werden Sie die Zeiten und Momente herausfinden, wo es keinen Sinn macht mit der Katze zu trainieren. Mit gestressten, ängstlichen oder müden Katzen macht es kaum Sinn ernsthaft zu trainieren. Locken Sie Ihre Katze an und machen Sie neugierig. Geht sie bereitwillig und interessiert drauf ein, ist es eine gute Zeit für etwas Training.
Clickertraining mit der Katze
Eine weit verbreitete Methode die oft bei Hunden angewandt wird, aber durchaus auch bei Katzen funktioniert, ist die Clicker-Methode. Clickern mit der Katze ist eine Trainingstechnik, welche nur mit positiver Verstärkung arbeitet oder eben mit dem Ausbleiben dieser positiven Verstärkung, oder besser gesagt im Ausbleiben der Belohnung.
Hier sind ein paar grundlegende Techniken. Zuerst finden Sie einen Leckerbissen, den Ihre Katze wirklich liebt und gerne frisst. Es kann ein kleines Leckerli oder Katzensnack sein, oder ein kleines Stück rohes Fleisch oder Fisch. Wählen Sie im Idealfall als Zeit für die Trainingseinheit, eine Zeit wenn die Katze hungrig ist. Am besten also kurz vor einer normalen Mahlzeit. Halten Sie aber die Trainingseinheiten relativ kurz. Sie sollten nicht mehr als zehn oder fünfzehn Minuten pro Tag mit Ihrer Katze trainieren. Es hilft auch, das Training in einer ruhigen Umgebung durchzuführen, damit die Katze nicht abgelenkt wird. Die Katze reagiert wahrscheinlich besser auf weiche, ruhige Stimmtöne, ähnlich dem, was Sie beim Gespräch mit einem kleinen Kind verwenden könnten. Scharfer „Kommando-Ton“ dürfte in jedem Fall nicht zielführend sein.
Clicker und Target Sticks für Katzen und Hunde
Bringen Sie der Katze bei, zu kommen, wenn Sie sie rufen.
Sitzen oder stehen Sie in der Nähe Ihrer Katze. Es kann helfen, die Katze auf einer erhöhten Oberfläche zu platzieren, damit Sie nicht über ihr auftauchen oder sich unangenehm nach unten beugen, um sie zu erreichen. Halten Sie einen Leckerbissen mit Daumen und Zeigefinger und geben Sie ihn Ihrer Katze. Machen Sie das Gleiche noch mal. Sagen Sie beim dritten oder vierten Mal den Namen der Katze, gefolgt von dem Befehlswort, das Sie verwenden möchten, z.B. „Komm“. Geben Sie das Leckerli sofort. Wenn Sie einen Klicker verwenden, klicken Sie sofort und geben ihr die Belohnung. Wiederholen Sie den Vorgang. Dann bewegen Sie Ihre Hand ein paar Zentimeter weg. Sag den Namen der Katze und das Befehlswort. Lassen Sie diesmal die Katze nach dem Leckerbissen greifen. Sobald sich die Katze auf Sie zubewegt, klicken Sie, oder verwenden Sie ein Lobwort wie „gut gemacht“, und geben Sie der Katze den Leckerbissen. Machen Sie es noch einmal, indem Sie sich jedes Mal ein wenig weiter weg bewegen. Schließlich wird Ihre Katze kommen, wenn Sie das Befehlswort verwenden. Wenn Ihre Katze konsequent reagiert, geben Sie ihr nicht jedes Mal einen Leckerbissen. Belohnen Sie es mit einer netten Streicheleinheit und loben Sie die Worte.
Bringen Sie der Katze bei, ihre Nase gegen ihren Finger zu stupsen.
Stellen Sie die Katze auf einen Tisch oder eine erhöhte Fläche, so dass sie etwa auf Brusthöhe liegt. Halten Sie den Leckerbissen (und den Klicker, wenn Sie einen verwenden) in einer Hand. Halten Sie Ihre andere Hand nahe an die Nase der Katze und zeigen Sie mit dem Zeigefinger dieser Hand in die Nähe der Nase der Katze. Sobald die Katze Ihren Finger mit der Nase berührt, klicken oder sagen Sie „gut“ und verwöhnen Sie die Katze sofort. Wiederholen Sie diesen Vorgang einige Male. Sie werden feststellen, dass Ihre Katze die Berührung schnell mit der Behandlung verbindet. Bewegen Sie Ihren Finger weiter weg, damit die Katze ihn berühren kann. Belohnen Sie die Katze sofort mit einem Klick oder mit einem Lob und einem Leckerbissen. Den Abstand langsam vergrößern. Sie können diese einfache Targeting-Technik verwenden, um Ihrer Katze zum Beispiel beizubringen, in ihre Transportbox zu gehen oder um kompliziertere Aktivitäten zu erlernen.
Bringen Sie der Katze das Sitzen bei.
Stellen Sie die Katze auf einen Tisch oder eine erhöhte Fläche, so dass sie etwa auf Brusthöhe liegt. Halten Sie den Leckerbissen mit Daumen und Zeigefinger nahe am Gesicht. Lassen Sie die Katze es anfassen, aber lassen Sie es die Katze nicht haben. Heben Sie langsam Ihre Hand mit dem Leckerli nach oben und hinten und schieben Sie das Leckerli fast entlang der Nase und der Stirn der Katze nach oben, so dass die Katze ihre Nase in die Luft kippt, um der Richtung des Leckerli zu folgen. Wenn die Katze ihre Nase und ihren Kopf hebt, verschiebt sie ihr Gleichgewicht nach hinten. Bewegen Sie Ihre Hand mit dem Leckerli über die Katze und sie nimmt von selbst eine sitzende Position ein. Sobald das hintere Ende ganz aufgesetzt ist, klicken Sie oder verwenden Sie Ihr Lobwort und lassen Sie die Katze die Belohnung haben. Wiederholen Sie dies noch einmal. Verwenden Sie beim dritten Mal das Befehlswort „Sitz“, wenn das hintere Ende der Katze die Oberfläche berührt, und klicken und belohnen Sie sie, sobald sie vollständig sitzt. Sobald die Katze den Befehl versteht, führen Sie das Training an verschiedenen Orten durch, damit die Katze nicht mit einem bestimmten Ort „sitzt“.
Ja, Sie können Katzen auch Kunstücke beibringen
Sie können auf diese Art und Weise noch viele andere Dinge lernen, um Ihre Katze zu unterrichten. Das Training mit Ihrer Katze ist lohnend und gut für die Sicherheit und geistige Gesundheit Ihrer Katze. Es stärkt die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Stubentiger und es macht einen riesigen Spaß. Es stimuliert Ihre Katze und hilft schüchternen Katzen, Selbstvertrauen zu entwickeln. Aber: Übertreiben Sie es nicht. Denken Sie daran, Katzen sind höchst eigenwillige Tiere. Was sie nicht wollen, dass wollen sie nicht. Zwingen sie daher ihr Tier nicht zum mitmachen. Unter Zwang werden Sie keinen Erfolg haben. Im Gegenteil: Zwang macht jeden vorher erzielten Erfolg schnell wieder zunichte. Eine Katze zu trainieren erfordert immer sehr viel Geduld. Achten Sie immer auf die Körpersprache der Katze. Manchmal hat sie nun mal einfach keine Lust auf Spielen oder Tricks. Respektieren Sie das und versuchen es morgen einfach nochmal.